
Ich war unlängst in Zug, wo ich die standesamtliche Hochzeit von Rose und Tom fotografieren durfte. Mir ist von Anfang an aufgefallen, wie sehr die Nichte von Rose vom ganzen Geschehen und insbesondere von ihrer Tante, der wunderschönen Braut, angetan war. Die ganze Familie schien mir eine enge, schöne Beziehung zu pflegen und als nach der Trauung alle dem Brautpaar gratulierten, habe ich eine herzliche Begegnung zwischen Braut und Nichte vorausgeahnt. Das entstandene Bild dieser Umarmung gefällt mir persönlich besonders gut. Da ist nichts gestellt und die reine Freude und vielleicht auch Bewunderung von der Kleinen ist so deutlich sicht- und spürbar.
In solchen Situationen ist es mir als dokumentarischer Hochzeitsfotograf besonders wichtig, dass ich den Moment durch meine Anwesenheit auf keinen Fall störe. Ich versuche immer nur kurz und diskret da zu sein, um mit zwei drei Fotos das Geschehnis festzuhalten und mich dann gleich wieder weiterzubewegen, ohne dem Lauf der Dinge in den Weg zu kommen. Man stelle sich vor, ich hätte durch 10 oder 20 Klicks klack-klack-klack die Begenung gestört oder sogar unterbrochen? Stell dir vor, dieser innige, einmalige Moment wäre durch den Fotografen verhindert worden?
Ich möchte, dass sich das Brautpaar und die Gäste beim Betrachten meiner Bilder an ihren Tag erinnern, und nicht an mich als Fotografen.
Ich mag dieses Bild wirklich sehr, denn es fängt dieses zentrale, zwischenmenschliche Element ein, welches für mich eine Hochzeitsgeschichte, oder eine Lebensgeschichte allgemein, ausmacht.